Kleine Ursache, grosses Chaos am 09. Dezember 2006
Lenzburg
Kilometerlange Ölspur, Unfälle mit 12 Autos und mehr als
100 Personen im Einsatz
Weil ein
Car 300 Liter Diesel
verloren hat, musste die A1 in Fahrtrichtung
Bern während zweier Stunden gesperrt werden.
FRANK
REISER
Problemlos rollt der Morgenverkehr am Samstag kurz vor 8
Uhr über die A1 in Richtung Bern. Doch unmittelbar vor der
Ausfahrt Lenzburg verliert ein Anhängerzug von der Ladebrücke
einen rund 1 Meter langen Aluminiumträger, wie er für
die Bühnentechnik verwendet wird. Hinter dem Lastwagen fährt
ein Reisecar, der in Aarau eine Reisegruppe abholen und in den Europa-Park
Rust bringen soll. Der Car überrollt diesen Aluträger,
wodurch der Dieseltank aufgeschlitzt wird. Auf der Fahrt bis zum
Strassenverkehrsamt verliert der Car den ganzen Tankinhalt und zieht
eine kilometerlange Ölspur hinter sich her.
Auf der A1 bricht sodann das Chaos aus. Nach der Einfahrt Lenzburg
geraten auf der glitschigen Fahrbahnoberfläche mehrere Fahrzeuge
ins Schleudern und es kommt zu einer Massenkollision mit neun Autos.
Bei einer zweiten Kollision sind drei Fahrzeuge beteiligt. Personen
werden keine verletzt, es bleibt beim Blechschaden. Zuerst leitet
die Polizei den Verkehr noch an der Unfallstelle vorbei. Weil aber
dadurch die Ölspur bis zur Raststätte Kölliken verschleppt
wird, erfolgt um 9 Uhr die Vollsperrung der Autobahn zwischen Mägenwil
und Aarau-West.
Nachdem die beiden Unfallstellen geräumt sind, beginnen Feuerwehren
und Unterhaltsdienst mit der Reinigung der Fahrbahnen. Ein schwieriges
Unterfangen, weil das Ölbinder-Diesel-Gemisch durch den Regen
sehr schmierig wird. Grosse Mengen an Ölbinder werden ausgebracht,
und um 11 Uhr ist die Autobahn so weit gereinigt, dass sie wieder
gefahrlos befahren werden kann.
Neben Kantons- und Regionalpolizei sowie Unterhaltdienst standen
die Feuerwehren von Aarau, Baden, Lenzburg, Rupperswil und Schafisheim
im Einsatz. Der Sachschaden an den Unfallfahrzeugen beläuft
sich auf 60 000 Franken, dürfte aber zusammen mit den Kosten
für die mehr als 100 Einsatzkräfte und das eingesetzte
Material einen sechsstelligen Betrag ausmachen.
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