80 Hausbewohner evakuiert
Aarburg Autobrand in einer Tiefgarage – Feuerwehr musste die Decke abstützen
Gefährlicher Löscheinsatz für die Feuerwehr am späten Donnerstagabend in Aarburg: In einer im Brandfall einsturzgefährdeten Tiefgarage standen Autos in Flammen. 80 Personen wurden vorsorglich evakuiert. Verletzte gab es keine. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Franken.
MICHAEL SPILLMANN
«Zuerst habe ich gedacht, es explodierten noch 1.-August-Raketen, aber es waren die Reifen der brennenden Autos», sagte ein Augenzeuge des Feuers. Er war bei Verwandten im Mehrfamilienhaus in der Siedlung Im Kupferschmied, als es nach 21 Uhr in der Wohnung plötzlich nach Rauch roch. «Wir nahmen sofort das Baby und gingen ins Freie in Sicherheit.»
Zu diesem Zeitpunkt war die Feuerwehr bereits im «Anmarsch». Ein Bewohner, der nach Hause kam und in die Garage fuhr, entdeckte dort ein brennendes Auto und den Rauch. Er schlug sofort Alarm. Als die Feuerwehr eintraf, war die Tiefgarage bereits voller Rauch.
Eigentümer liess Sicherheit prüfen
Micha Marti, Einsatzleiter und Vizekommandant der Feuerwehr Aarburg, wusste: Betreten strengstens verboten. «Wir waren informiert, dass die Tiefgarage – im Falle eines Feuers – als nicht sicher gilt», erklärte Marti. Der Eigentümer der Liegenschaft liess, nach dem 2004 in Gretzenbach SO die Decke einer Tiefgarage bei einem Brand einstürzte und sieben Feuerwehrmänner starben, die Sicherheit überprüfen. Deswegen musste das Feuer von aussen bekämpft werden. Trotzdem: Die Feuerwehrmänner machten sich mit einem mulmigen Gefühl an die Arbeit. Zur Unterstützung kamen die Feuerwehren Rothrist und Zofingen. Gegen 100 Feuerwehrleute und Sanitäter standen schliesslich im Einsatz.
«Wir haben die Bewohner der Häuser, die oberhalb der Garage liegen, evakuiert», so Marti. Dies, weil der dichte Qualm durch die Treppenhäuser in die zwei Häuser aufzusteigen drohte.
Hausbewohner warteten besorgt
Die rund 80 Personen verliessen in aller Ruhe ihre Wohnungen und konnten vorübergehend in der nahen Turnhalle untergebracht werden. Viele besorgte Bewohner blieben aber beim Haus und beobachteten das Geschehen.
Derweil versuchte die Feuerwehr mit einem Gebläse den Rauch aus der Garage zu saugen. Um 23.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Um ohne Risiko weiterarbeiten zu können, stützte die Feuerwehr die Decke mit Streben ab. Nach Polizeiangaben bestand aber zu keinem Zeitpunkt eine akute Einsturzgefahr. Die in der Garage parkierten zwölf Autos und die zwei Motorräder wurden stark beschädigt. Ein Auto brannte komplett aus. Die Polizei rechnet mit einem Sachschaden an Fahrzeugen und Gebäude von mehreren hunderttausend Franken. Die Brandursache war vorerst noch unklar.
Fussboden erwärmte sich
Um Mitternacht konnte die Mehrheit der Bewohner wieder in ihr Zuhause zurückkehren. Nur die Wohnungen im Erdgeschoss waren noch länger nicht betretbar – Der Rauch drang durch die Türen. Und: Durch die Hitze des Feuers hatte sich der Fussboden aufgewärmt. |
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