Bericht vom 30.11.2006 07:51
28.11.2006 - OLTEN - Behinderte in Gefahr

Beim Brand mussten Eingeschlossene über die Leiter evakuiert werden.

Das hätte schlimm enden können: Beim Brand im Hof des Arkadis-Zentrums Olten waren 50 Leute vorübergehend eingeschlossen, unter ihnen 30 behinderte Kinder. Nach der gelungenen Evakuation wurden 8 Personen wegen Rauchvergiftung ins Spital gebracht.


Feuerwehr in Olten im Einsatz
(Foto: Keystone)
 
ANDREAS AFFOLTER

Kurz vor 11 Uhr geriet ein im Hof des Arkadis-Zentrums parkierter Personenwagen aus noch ungeklärten Gründen in Brand. Die Flammen griffen auf weitere Fahrzeuge sowie den Durchgang und die Gebäudefassade über. Rund 50 Personen, unter ihnen 30 Kinder der Heilpädagogischen Sonderschule, konnten das Haus nicht selbstständig verlassen, weil die Ausgänge nicht mehr benutzbar waren.

Pius Saner, Einsatzleiter der Oltner Feuerwehr, löste Grossalarm aus: «Es galt, die Leute möglichst rasch aus dem Gebäude zu bringen. Zu schaffen machte uns die starke Rauchentwicklung; das Betreten der Treppenhäuser war nur mit Atemschutz-Ausrüstung möglich. Zudem konnte man nicht ausschliessen, dass die Flammen das Gebäudeinnere erfassen.» Glück im Unglück: Der Brand war vergleichsweise rasch unter Kontrolle, ein Ausbreiten des Feuers konnte verhindert werden. Und bis kurz nach 12 Uhr waren alle Eingeschlossenen über Autodrehleitern evakuiert.

Im Einsatz standen die Stützpunktfeuerwehr Olten sowie die Wehrdienste von Schönenwerd-Gretzenbach, Zofingen, Niederbipp und Aarau. Vor Ort waren zudem acht Ambulanzen, über ein Dutzend Polizisten, drei Notfallseelsorger und weitere Helfer.

Acht Leute wurden ins Spital eingewiesen, unter ihnen ein behinderter Bub im Rollstuhl mit Verdacht auf Rauchvergiftung. Eine erwachsene Person erlitt eine mittelschwere Rauchvergiftung. Bei den übrigen sechs Personen, unter ihnen Gäste der Imbisslokale im Parterre, besteht Verdacht auf Rauchvergiftung. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere 100 000 Franken geschätzt.